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Trauer im Sommer – wenn der Himmel zu weit ist

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Trauer im Sommer – wenn der Himmel zu weit ist

Wenn der Sommer zu schwer ist

Es war einer dieser Sommertage, die sich anfühlen, als wäre das Leben selbst ins grelle Licht getaucht worden.
Menschen flanieren durch die Straßen, die Luft riecht nach Sonnencreme und Grillkohle, irgendwo spielt Musik – nicht zu laut, aber gerade laut genug, um dich daran zu erinnern, dass du nicht mehr dazugehört.

Du gehst durch diese Welt wie durch ein Schaufenster.
Innen alles bunt.
Außen dein Spiegelbild – blass, müde, stumm.

Es zieht dir den Magen zusammen.
Nicht, weil du den anderen ihre Freude nicht gönnst.
Sondern weil du es nicht mehr schaffst, so zu tun, als würdest du sie teilen.

„Ich habe gelächelt, weil ich niemandem den Tag verderben wollte.
Abends war ich so erschöpft, dass ich nicht mal mehr weinen konnte.“

Klientin, 46, nach dem Tod ihres Lebenspartners

Der Sommer ist für viele das große Versprechen

Leichtigkeit. Urlaub. Wieder durchatmen.
Für Menschen in Trauer wird er oft zur Prüfung.
Weil alles ruft: „Mach mit! Sei froh! Entspann dich doch mal!“
Und du denkst nur: Wie soll ich entspannen, wenn nichts mehr ist wie früher? Wenn da jemand fehlt – so sehr, dass ich manchmal kaum atmen kann?

Du beobachtest, wie Familien sich zum See aufmachen, wie Paare ihre Picknickdecken ausbreiten.
Und in deinem Kopf läuft ein anderer Film:
Ein verpasster Anruf.
Ein letzter Blick.
Ein Sommer, der nicht mehr kommt.

Und du sitzt da, mit deinem Herz voller Erinnerungen, das nirgends hin kann.

„Manchmal war ich wie betäubt.
Ich war im Biergarten, habe bestellt, gegessen, gelächelt.
Aber innerlich war ich nur damit beschäftigt, nicht auseinanderzufallen.“

Klient, 38, nach einem Suizid in der Familie

Man sagt, Trauer kommt in Wellen.
Im Sommer sind es manchmal ganze Fluten.

Denn das Außen schreit: „Hier ist Leben!“
Und dein Innen flüstert: „Aber meins fühlt sich gerade nicht lebendig an.“

Vielleicht hast du das Gefühl, dass du dich ständig zusammenreißen musst.
Dass du stark sein solltest, obwohl du am liebsten einfach nur verschwinden würdest.
Nicht für immer, aber für einen Moment.
Ein Ort ohne „Wie war dein Urlaub?“ oder „Geht’s dir schon besser?“

Die Flut der Erinnerungen

Wenn Sonnenlicht alte Bilder zeigt

pexels nitin creative 46710, Praxis am Marienplatz für Psychotherapie HeilprG & Naturheilpraxis in Weilheim i. OB

Sommer bringt Licht – und mit dem Licht kommen die Schatten.
Schatten von dem, was einmal war.
Was nie wieder sein wird.

Schatten in deinem Lieblingscafé.
Schatten auf dem Balkon, auf dem ihr mal saßt.
Schatten im Sand deiner Erinnerungen.

Nächte, die dich nicht schlafen lassen

Und dann sind da noch die Nächte.
Diese warmen, zu warmen Nächte, in denen der Körper schwitzt, obwohl sich das Herz frierend zusammenrollt.
Zu heiß zum Schlafen.
Zu kalt zum Ruhen.

Dein Gehirn nutzt die Dunkelheit für ein perfides „Best of“ aller Erinnerungen, die du nie wieder erleben wirst.
Ein altes Lachen.
Ein gemeinsamer Urlaub.
Der Geruch im Nacken.

Du drehst dich hin und her, atmest flach, suchst Halt in Kissen, die nicht antworten.
Und der Morgen danach ist wie eine Schlucht. Du wachst nicht auf, du fällst hinein.

Der ganz normale Alltagswahnsinn

Und dann gibt es diese Momente, die so absurd sind, dass du selbst nicht weißt, ob du lachen oder heulen sollst.
Keine große Sache eigentlich.
Du willst dir nur einen Tee machen.
Aber du hast vergessen, den Wasserkocher anzuschalten.

Und plötzlich stehst du da –
völlig überfordert –
und brichst in Tränen aus, als hätte dir jemand das Herz aus dem Körper gezogen.

Du fluchst innerlich.
Schielst kurz zum Wasserkocher.
Willst ihm einen Freiflug über den Balkon gönnen.
Machst es natürlich nicht.

Weil du weißt:
Du bist nicht verrückt.
Du bist einfach erschöpft vom Verlieren.

Und dein Lieblingstee?
Der wäre jetzt genau das, was du brauchst.
Etwas Warmes.
Etwas, das bleibt.

Du musst nicht stark sein, du darfst echt sein

Worte finden und atmen können

Manchmal reicht es schon, wenn jemand den Raum hält.
Wenn niemand dir sagt, dass du loslassen sollst.
Wenn du einfach sein darfst – mit allem, was ist.
Mit deinen Tränen, deinem Zorn, deiner Müdigkeit.
Und deinem stillen Wunsch, dass es wieder leichter werden darf.


Ein Raum, in dem du so sein darfst, wie du bist

Online oder vor Ort, so wie es für dich stimmt Mit Herz, mit Erfahrung und ohne Floskeln. Wir sind für dich da – in Weilheim oder online, genau dort, wo du gerade bist.