Viele Menschen, die zu mir kommen, sind engagiert, aufmerksam und verantwortungsvoll. Sie wollen Dinge gut machen. Oft sehr gut. Manchmal perfekt. Und lange Zeit hat genau das auch funktioniert.
Bis es nicht mehr trägt.
Dann wird aus Anspruch Druck, aus Sorgfalt Selbstkritik und aus Motivation Erschöpfung. Irgendwann stellt sich leise eine Frage, die viele nur zögerlich aussprechen
Warum fühlt sich all das so schwer an, obwohl ich doch so viel richtig mache
Perfektionismus wird häufig als Stärke gesehen. Und ja, er hat starke Seiten. Er kann helfen, Ziele zu erreichen, Verantwortung zu übernehmen und Qualität zu schaffen. Doch er hat auch eine Schattenseite, die selten sichtbar ist. Eine, die viel Energie kostet und nur wenig Raum für Ruhe, Zufriedenheit oder innere Weite lässt.
Perfektionistische Muster entstehen nicht aus Eitelkeit oder überhöhtem Ehrgeiz. Sie entstehen meist aus einem tiefen Wunsch nach Sicherheit. Aus der Angst zu scheitern, beschämt zu werden oder etwas Wesentliches zu verlieren. Oft geht es um die Sorge, nicht gut genug zu sein, negativ bewertet zu werden, andere zu enttäuschen oder den inneren Halt zu verlieren.
In diesem Zusammenhang lohnt sich ein kurzer Blick auf das Wort selbst.
Perfekt stammt vom lateinischen perficere und bedeutet vollendet, abgeschlossen, zu Ende gebracht. Ursprünglich beschreibt perfekt also keinen Zustand ständiger Optimierung, sondern etwas, das seinen Abschluss gefunden hat. Etwas, das fertig ist.
Der heutige Perfektionismus jedoch meint meist das Gegenteil. Kein Ankommen, sondern ein ständiges Weiter. Noch besser. Noch genauer. Noch fehlerfreier. Ein innerer Zustand, der kaum Ruhe kennt, weil es kein Ende gibt.
Vielleicht erklärt genau das, warum Perfektionismus so erschöpfend sein kann. Er treibt an, ohne ein Ankommen zu erlauben. Er verspricht Sicherheit und erzeugt doch oft das Gefühl, nie ganz genug zu sein.
Diese Angst wirkt meist im Hintergrund. Leise, aber wirkungsvoll. Sie flüstert, dass alles stimmen muss. Dass Fehler gefährlich sind. Dass Nachlassen keine Option ist.
Lange ging man davon aus, dass Perfektionismus Teil der Persönlichkeit sei, etwas Festes und Unveränderliches. Heute wissen wir mehr. Perfektionismus ist erlernt. Ein Schutzmechanismus, der einmal sinnvoll war. Und genau deshalb ist er auch veränderbar.
Für viele Menschen sind Fehler keine Kleinigkeit. Sie werden nicht nur gedacht, sondern körperlich erlebt. Ein falsches Wort, ein vergessener Punkt oder eine Rückmeldung, die sich kritisch anfühlt, kann ausreichen.
Plötzlich entsteht Enge in der Brust, ein Ziehen im Bauch, innere Unruhe oder Scham. Gedanken überschlagen sich, der Körper reagiert, als wäre echte Gefahr im Raum.
Kein Wunder also, dass viele versuchen, solche Situationen zu vermeiden. Durch Aufschieben, durch Überarbeiten, durch Rückzug oder durch ständiges Kontrollieren. Kurzfristig kann das beruhigen. Langfristig jedoch macht es müde. Und eng.
Ein wichtiger Schritt ist zu bemerken, dass diese Gefühle kommen und auch wieder gehen. Selbst dann, wenn nichts perfekt gemacht wird. Sie sind unangenehm, manchmal sehr intensiv, aber sie sind nicht dauerhaft.
Vielleicht magst du einmal achtsam hinschauen. Was genau tust du, wenn die Angst vor einem Fehler auftaucht. Wo wirst du langsamer, strenger mit dir oder ziehst dich innerlich zurück.
Und dann ganz ruhig weiterfragen. Was kostet dich das. Was bleibt dadurch auf der Strecke. Was fehlt dir vielleicht schon länger.
Es geht nicht darum, dich zu kritisieren oder zu analysieren. Sondern darum, dich besser zu verstehen.
Erlaube dir einen Moment inneren Spielraums. Stell dir vor, du dürftest nach Qualität streben, ohne dich dabei selbst zu verlieren. Du könntest engagiert sein und trotzdem atmen. Fehler wären Lernmomente statt innere Anklagen.
Wie würde sich dein Alltag anfühlen. Deine Arbeit. Dein Körper. Dein innerer Ton.
Dieses Bild muss kein Ziel sein. Es darf eine Richtung sein.
Veränderung entsteht selten durch große Vorsätze. Meist entsteht sie durch kleine, mutige Schritte. Eine Aufgabe etwas früher beginnen. Eine Mail einmal lesen und dann absenden. Etwas teilen, obwohl es sich noch nicht ganz rund anfühlt.
Ein Schritt genügt. Wirklich.
Ja, das fühlt sich unsicher an. Und genau dort entsteht neue Erfahrung.
Viele Menschen glauben, sie müssten hart mit sich sein, um leistungsfähig zu bleiben. Doch innere Härte macht nicht stark. Sie macht eng.
Wenn es schwierig wird, halte kurz inne. Atme. Und frage dich, wie du mit einem Kind sprechen würdest, das gerade etwas Neues lernt und Angst hat zu scheitern.
Diese Haltung ist kein Luxus. Sie ist eine Voraussetzung für Entwicklung.
Unperfekt zu sein ist kein Fehler. Es ist menschlich.
Perfektionistische Muster lösen sich nicht über Nacht. Es wird Tage geben, an denen alte Wege wieder greifen. Das gehört dazu.
Entscheidend ist nicht, alles richtig zu machen. Entscheidend ist, freundlich zu bleiben, wenn es nicht klappt.
Kleine, unperfekte Schritte schaffen mehr Bewegung als perfektes Stillstehen.
Wenn du merkst, dass dich Perfektionismus eher einengt als unterstützt und du dir Begleitung wünschst, um neue Spielräume zu entdecken, melde dich gerne. In einem ersten Gespräch schauen wir gemeinsam, wo du stehst und was dir gut tun könnte. Ohne Druck. Ohne Zielvorgaben. In deinem Tempo.
Praxis
am
Marienplatz
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