Trauern heißt nicht nur traurig zu sein. Es bedeutet, den Abschied zuzulassen und sich Schritt für Schritt an ein Leben mit dieser Veränderung zu gewöhnen. Trauer ist der Preis der Liebe, Ausdruck der Verbundenheit. Sie wandelt sich mit der Zeit, von Schmerz und Schock zu Sehnsucht, zu Erinnerungen, die irgendwann wieder Wärme tragen. Sie verläuft nicht linear, nicht in Phasen, sondern in vielen Augenblicken, mit Rückschlägen und Lichtmomenten.
Trauer ist individuell. Sie kann sich als tiefe Erschöpfung zeigen oder als innere Unruhe, als Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, körperliche Schmerzen oder diffuse Angst. Manche Menschen können kaum sprechen, andere müssen reden, bis Worte sich beruhigen. Auch Wut, Schuldgefühle oder das Gefühl, verrückt zu werden, sind normale Reaktionen auf einen außergewöhnlichen Verlust.
Trauer will nicht repariert, sondern verstanden werden. Therapeutische Begleitung bietet einen sicheren Raum, um Gefühle zu verstehen, sie zu sortieren, anzunehmen und sich in dieser neuen Welt neu kennenzulernen. Dabei geht es nicht darum, loszulassen, sondern eine neue, liebevolle Verbindung zu dem Verlorenen und sich zu finden. In der Begleitung lernen wir, der Trauer eine Form zu geben und damit auch wieder Halt im eigenen Leben.
Praxis
am
Marienplatz
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