Das Schröpfen zählt zu den ältesten Therapien und wurde schon ca. 3000 v. Chr. auf einem mesopotamischen Arztsiegel dargestellt. Im antiken Griechenland gab es sogar einen Gott des Schröpfens – Telesphorus – und die Schröpfglocke war das Emblem der Ärzte. Auch im ägyptischen Altertum, China und im indischen Ayurveda war das Schröpfen bereits Teil therapeutischer Maßnahmen.
Schröpfen löst Blockaden und mehr
Schröpfen zählt zu den aus naturheilkundlicher Sicht ausleitenden Verfahren (Ab- und Ausleitungsverfahren). Es regt die lokale Durchblutung, den Lymphfluss und den Stoffwechsel im behandelten Hautareal an, lockert Verspannungen und Verhärtungen (Gelosen) und kann Schmerzen lindern. Organe und Organsysteme können durch das Schröpfen positiv beeinflusst werden. Zusätzlich regt das Schröpfen das Immunsystem an und harmonisiert das Nervensystem (vegetative Umstimmung). Bei konstitutioneller Schwäche (Asthenie) kann das Schröpfen kräftigend und anregend wirken.
Varianten, die zum Einsatz kommen
Trockenes Schröpfen - Hierbei werden Schröpfgläser auf die intakte Haut aufgesetzt. Der Unterdruck in den Schröpfgläsern führt zu einer stärkeren Durchblutung des Gewebes, steigert dort den Stoffwechsel und wirkt aktivierend und kräftigend. Nach ca. 10-15 Min werden die Gläser wieder entfernt. Es bildet sich ein Bluterguss (Hämatom), welcher wesentlich für den Therapieeffekt ist und nach wenigen Stunden oder Tagen abgebaut wird.
Schröpfmassage - Die Schröpfkopfmassage ist eine Abwandlung des trockenen Schröpfens. Das zu behandelnde Hautareal wir zunächst mit Hautöl eingerieben und dann mit Hilfe der angesetzten Schröpfgläser massiert. Eine Schröpfkopfmassage kann Verspannung lösen und die Muskulatur lockern. Außerdem wird sie vorbereitend für andere naturheilkundliche Therapieverfahren angewendet.
Einsatzgebiete
Asthma bronchiale
Bluthochdruck oder niedriger Blutdruck
Bronchitis
Depressive Verstimmungen
Entzündliche Prozesse (akut und chronisch)
Gallenerkrankungen (funktionell, d. h. ohne organische Ursache)
Herzbeschwerden (funktionell, d. h. ohne organische Ursache)
Hexenschuss
Hormonelle Dysbalancen (Ungleichgewicht)
Impotenz (erektile Dysfunktion)
Kopfschmerz
Lebererkrankungen (z. B. Fettleber, funktionelle Leberschwäche)
Lungenemphysem (Stauungen im Lungen- und Bronchialbereich)