Chronische Schmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität. Beginnend mit akuten Schmerzen aufgrund einer Verletzung oder Krankheit, entwickeln sie sich in einigen Fällen mit der Zeit zu chronischen Schmerzen, auch nach Heilung der ursächlichen Gewebe-Schädigung und werden zu einer eigenständigen Erkrankung.
Was ist ein Chronisches Schmerzsyndrom?
Der Schmerz ist das vorherrschende Symptom - das Leitsymptom der Beschwerden. Als chronische Schmerzen bezeichnet man Schmerzen, die seit mindestens drei bis sechs Monaten fast ständig vorhanden oder häufig wiederkehren und damit den Patienten körperlich (Beweglichkeitsverlust, Funktionseinschränkung), körperlich-kognitiv (Befindlichkeit, Stimmung, Denken) und sozial beeinträchtigen.
Das chronische Schmerz-Syndrom entsteht in der Regel aus akuten Beschwerden.
Anhaltende Schmerz-Reize können Nervenzellen im Verlauf immer empfindlicher auf neue Reize reagieren lassen. Das heißt, die Schmerz-Schwelle sinkt mit der Zeit. Damit entstehen "Schmerz-Spuren" und ein "Schmerz-Gedächtnis". Es kann so weit führen, dass schon geringste Schmerz-Reize und sogar Berührungen als Schmerzen wahrgenommen werden können.
In einigen Fällen können Nervenzellen manchmal sogar von sich aus Schmerz-Signale an das zentrale Nervensystem senden, obwohl die ursprüngliche Ursache der Schmerzen (zum Beispiel eine Verletzung) schon längst abgeheilt ist. Es tut also weh, obwohl es keine organische Ursache mehr dafür gibt.
Risikofaktoren, die eine Chronifizierung von Schmerzen begünstigen können
-Anhaltende psychovegetative Spannung (man steht ständig "unter Strom")
-Angst und Depression in der Vorgeschichte
-zurückliegende lange Stress- oder Schmerz-Erfahrungen
-Schmerzkranke An- und Zugehörige
-Neigung zum "Katastrophen-Denken"
-Ständiges Ignorieren von Belastungsgrenzen - sich "Durchbeißen"
-Angst-Vermeidungs-Überzeugung - Bewegung und körperliche Aktivität werden vermieden
-Unzureichende Schmerz-Behandlung als die Schmerzen begonnen haben
-Kein Sprechen über die Schmerzen
-Familiäre Konflikte
-Probleme im Umfeld (etwa am Arbeitsplatz) oder finanzielle Schwierigkeiten
Wie werden chronische Schmerzen behandelt?
Heute gilt es als erwiesen, dass neben körperlichen auch psychische und soziale Faktoren eine große Rolle bei der Entwicklung von chronischen Schmerzen einnehmen. Zum Beispiel sind häufige Begleiterscheinungen von chronischen Schmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, schlechte Stimmung bis hin zu Versagensängsten und Depressionen.
Chronische Schmerzen werden je nach Art und Intensität der Schmerzen therapiert. Der aktuelle Behandlungsansatz sieht neben der medikamentösen Therapie mit Schmerzmitteln und Antidepressiva, noch Massagen, Kälte- und Wärme-Behandlungen, Bewegungstherapie, Nervenstimulation und Akupunktur sowie psychologische Therapien zur Linderung von chronische Schmerzen vor.
Neben der psychologischen Schmerz-Therapie gehören beispielsweise auch Entspannungstherapie, Hypnose und Schmerz-Akzeptanz.
Entspannungstechniken
Chronischer Schmerz ist dauerhafter Stress, Frustration, Verzweiflung, bis hin zu Angst und depressive Verstimmung. Das verstärkt die Schmerzen. Entspannungstechniken helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Sie beeinflussen die Schmerz-Wahrnehmung, unterstützen positiv die Schmerz-Bewältigung und kurbeln zudem die Selbstheilungskräfte des Körpers an.
Unsere Tools zur Bewältigung, Unterstützung und Prävention, sind unter anderem: