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Trauer, Abschied, Verlust und Trennung

Trauer, Abschied, Verlust und Trennung

Trauer, Abschied, Verlust und Trennung
Trauern bedeutet nicht nur traurig zu sein.

Jeder Mensch ist in Laufe seines Lebens der Trauer durch Trennung und Verlust ausgesetzt.

In Zeiten der Trauer und des Schmerzes kann professionelle Hilfe, in Form von Trauerbegleitung und Trauertherapie von unschätzbarem Wert sein.

Trauern bedeutet nicht nur traurig zu sein

  • Gründe für Trauer ... sind vielfältig.
  • Trauer ist eine tiefgreifende emotionale Reaktion auf Verlust, die sich in vielfältiger Weise äußern kann. Ob durch den Tod eines geliebten Menschen, den Verlust einer Beziehung oder anderer wichtiger Lebensbereiche ausgelöst, Trauer stellt das Leben der Betroffenen auf den Kopf. Die Gefühle und Reaktionen sind dabei so individuell wie die Menschen selbst und werden von kulturellen Einflüssen, persönlichen Erfahrungen und den zur Verfügung stehenden Bewältigungsmechanismen geprägt. Während die Trauerverarbeitung Zeit braucht, kann professionelle Unterstützung dabei helfen, den Verlust zu verarbeiten und wieder zu einem erfüllten Leben zu finden.

Es gibt nicht die eine Art
zu trauern

  • Trauer ist ein hochindividueller Prozess, der sich nicht an festen Regeln orientiert. Die Gefühle und Gedanken können chaotisch erscheinen und sich von Moment zu Moment ändern. Neben emotionalen Reaktionen kann Trauer auch körperliche Symptome hervorrufen und soziale Beziehungen beeinflussen. Trauer ist kein Problem, das gelöst werden muss, sondern ein Prozess, der gelebt werden will. Auch Jahre nach einem Verlust können bestimmte Situationen oder Erinnerungen die Trauer wieder aufflammen lassen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Trauer ein normaler Teil des Lebens ist und dass es keine 'richtige' Art zu trauern gibt.

Was ist Trauer?

  • Sie ist Ausdruck des Abschiednehmens den wir erleben. Sie hilft uns zu verstehen und anzunehmen, um weiterleben zu können. Wie lange dauert Trauer? Ganz ehrlich - für immer. Die althergebrachte These, dass Trauer nach dem ersten Trauerjahr abgeschlossen sein wird oder sollte - ist ein lebensfremder Mythos. Auch wenn es erst einmal schrecklich klingt, ist es eigentlich logisch, wenn man erkennt, dass Trauer ein Ausdruck unserer Liebe ist und nicht das Gegenteil. Sie verändert sich kontinuierlich. Von den anfänglichen starken, fast unerträglichen Gefühlen des Verlusts zu Momenten des Vermissens, der Sehnsucht und den Augenblicken, indem die schönen Erinnerungen überwiegen können und werden.

Trauer ist allumfassend

  • Körperliche Reaktionen auf Trauer: Engegefühl in der Brust Schwäche/Energiemangel Übelkeit Herzklopfen/Unruhe veränderter Appetit Verdauungsbeschwerden Schmerzen ... Verhaltensbedingte Reaktionen auf Trauer: Vergesslichkeit Verwirrung Träume von der Person, die man verloren hat Geistige Abwesenheit Erschöpfung Teilnahmslosigkeit ...
  • Emotionale Reaktionen auf Trauer: Schock Verleugnung Gefühllosigkeit Einsamkeit Erleichterung Apathie Reizbarkeit Unangebrachter Zorn Wut ... Soziale Reaktionen auf Trauer: Ungewöhnliche Angewiesenheit auf andere Menschen Rückzug von Freunden, Familie, Kollegen, ... Beziehungsschwierigkeiten (gesteigerter) Suchtmittelmissbrauch Sich selbst vernachlässigen, aber sich um andere kümmern ...
Mythen & Märchen

Trauerwissen

Viele verbreitete Vorstellungen über Trauer sind irreführend. Trauernde bekommen das Gefühl vermittelt, dass sie etwas falsch machen, wenn die erlebte Trauer nicht dem entspricht, was als angeblich "normal" angesehen wird. Trauer ist ein hochindividueller Prozess, der sich nicht an Zeitplänen oder menschgemachte Vorstellungen und Normen orientiert. Es gibt kein "richtig" oder "falsch" beim Trauern.
Das Konzept der Trauer in vorgegebenen Phasen ist bereits seit zig Jahren empirisch widerlegt. Das bekannte Trauermodell von Elisabeth Kübler-Ross, hatte ursprünglich nichts mit der Trauer von Hinterbliebenen zu tun. Sie war Psychiaterin sowie Sterbeforscherin und das Fünf-Phasen-Modell, waren ihre Erkenntnisse vom Umgang sterbenskranker Menschen mit ihrer Situation am Lebensende. Also wenn du deine Verlusterfahrung in keinem der Modelle (Kast, Kübler-Ross, Bolwby, Spiegel) wiederfindest, dann liegt es einfach daran, dass sie nicht wirklich der gelebten Realität entsprechen.
Trauer verläuft in Phasen
FALSCH
Trauer ist eine universelle menschliche Erfahrung, die durch den Verlust von etwas Bedeutsamem ausgelöst wird. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um den Verlust eines geliebten Menschen, eines Haustiers, eines Arbeitsplatzes oder einer Lebensphase handelt. Jeder Verlust, der einen Teil unseres Lebens ausmacht, kann zu Trauer führen.
Man trauert nur wirklich beim Tod eines geliebten Menschen
FALSCH
Trauer ist ein Ausdruck der Liebe. Wieso sollten die Liebe oder die Sehnsucht denn genau nach einem Jahr plötzlich enden?! Die Trauer zeigt sich mit sehr starken Emotionen und auch dem Gefühl des Schocks. Ihre Intensität schwankt, verändert sich kontinuierlich, nimmt dann mit der Zeit ab und wird irgendwann erträglicher. Aber auch Jahre später kann ein "kleiner" Impuls wie ein Geruch oder eine Situation dieses "Fehlen" sehr deutlich machen, so dass die Sehnsucht erneut auflebt.
Die Trauerzeit beträgt 1 Jahr, deswegen heißt es ja das Trauerjahr
FALSCH
Schwache Momente sind dabei, gehören dazu und dürfen auch sein. Genauso ist es mit starken Augenblicken. Wahre Stärke erwächst aus der Erfahrung und dem Wissen darum, dass es auch in Ordnung ist, starke und schwache Momente zu erleben und sich auch Hilfe zu holen und anzunehmen.
Stark bleiben um jeden Preis ist wichtig
FALSCH
Schon gehört, nicht wahr!? Als erstes, du musst überhaupt nichts. Du darfst sogar an deiner Liebe festhalten, an dem, was war und was dir wichtig ist. Mit der Zeit wirst du dich mit der Person oder dem Verlust im Herzen auf deinen weiteren Lebensweg machen können.
Du musst loslassen
FALSCH
So nachvollziehbar dieser Wunsch ist, nehmen Kinder bekanntlich mehr wahr, als wir Erwachsenen es häufig für möglich halten. Das heißt, sie kommen früher oder später mit dem Thema Trauer auf unterschiedlichste Weise in Berührung ohne das wir Erwachsenen etwas dagegen tun können. Dabei brauchen sie aber vor allem uns Erwachsene, die einen ehrlichen, gesunden und offenen Umgang mit diesen Gefühlen vorleben und sie damit nicht alleine lassen. Man kann sie also leider nicht vor Trauer schützen.
Kinder muss man vor der Trauer schützen
FALSCH
Weinen und Tränen können ein wunderbares Ventil für viele Arten unserer Gefühle sein. Trauer zeigt sich jedoch auf die unterschiedlichsten Weisen und nur eine davon sind Tränen.
Nur wer weint, trauert richtig
FALSCH
Die Natur lässt uns da nicht hängen. Weil es über die Maßen erschöpfend ist zu weinen, hörst du tatsächlich irgendwann von ganz alleine auf. Also keine Angst vor deinen Tränen.
Wenn ich meinen Tränen freien Lauf lasse, höre ich nie mehr auf
Keine Angst vor deinen Tränen.
Es gibt keinen Zeitplan für Trauer. Jeder Mensch braucht seine eigene Zeit, um einen Verlust zu verarbeiten.
Man muss schnell über den Verlust hinwegkommen
FALSCH
Zugegen, dass erste Lachen, kann sich schon sehr seltsam anfühlen. Es ist völlig normal, auch während der Trauer Momente der Freude und des Glücks zu erleben.
Man kann/darf nicht mehr glücklich sein
FALSCH

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